Was ist das nephrotische Syndrom?

  

Eiweiß im Blut des Menschen ist ein Transporter wichtiger Stoffe und bindet das Wasser im Blut. Beim nephrotischen Syndrom verliert der Körper Eiweiß in hohen Mengen über den Urin, so dass Eiweiß im Blut fehlt. Dies kann zu Wasseransammlungen im Gewebe führen.

In Deutschland erkranken pro Jahr circa 250 Kinder am nephrotischen Syndrom. Das typische Alter für eine Ersterkrankung liegt zwischen 1 und 10 Jahren.

Das nephrotische Syndrom wird nach Standard mit Prednison (ein Kortison ähnlicher Stoff) behandelt. Mit dieser Behandlung verschwindet in etwa 80% der Fälle die Eiweißausscheidung über den Urin innerhalb von 4 Wochen (daher die Bezeichnung steroidsensibles nephrotisches Syndrom). Das Prednison wird für insgesamt 12 Wochen gegeben, um Rückfälle zu vermeiden.

Leider ist das nephrotische Syndrom eine Erkrankung, die wiederholt auftreten kann. Unter der momentanen Behandlung tritt in über der Hälfte der Fälle innerhalb von zwei Jahren eine zweite Episode der Erkrankung auf. Ungefähr ein Drittel der Kinder haben häufigere Rückfälle, das heißt mehr als vier pro Jahr. Da diese Rückfälle wie die erste Episode mit Prednison behandelt werden, leiden die Kinder unter Umständen unter den Nebenwirkungen von Prednison, wie z.B. einer Gewichtszunahme, hohem Blutdruck oder psychischen Veränderungen.

Um einen Rückfall frühzeitig zu erkennen, wird die Eiweißausscheidung im Urin täglich mit einem Urin-Teststreifen gemessen.